Brüssel in der Weihnachtszeit 

Paradies für Naschkatzen

Als mein Freund mir vorschlug einen Citytrip nach Brüssel zu machen, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Im ersten Moment hatte ich nur triste Regierungsgebäude und das Atomium im Kopf.  Doch als ich bei meinen Recherchen über die belgische Hauptstadt  jede Menge Schokolade, Waffeln und  Bier entdeckte wurde die Vorfreude immer größer.

Ich habe Brüssel in der Weihnachtszeit besucht und war begeistert. Es gibt im Centre Ville den Brüsseler Weihnachtsmarkt, dem "Plaisirs d'Hiver". Der für österreischische Christkindlmarkt-Kenner doch auch was besonders hat. Der Markt ist:  1. nicht nur bis 24.12. geöffnet, sondern sogar bis nach Neujahr.  2. wie ein großer Winterjahrmarkt aufgebaut  inkl. Zuckerwatte, Waffeln und Fahrgeschäften für Jung & Alt . Und 3. es muss nicht nur Warmes getrunken werden, denn neben Glühwein und Tee mit Rum gibt es ein großes Angebot an Genever, dem belgischen Nationalschnaps in verschiedensten Geschmacksrichtungen.

Die Lichtershows am Grand‘ Place und bei der der Kirche Sainte-Catherine haben mich richtig in Weihnachtsstimmung gebracht.  Auch der kleine Manneken Pis, der fast jeden Tag ein neues Kostüm bekommt, war weihnachtlich dekoriert. Im Dezember kann es dort schon ein wenig kühl werden, doch die vielen Kneipen und Cafés bieten sich zum Aufwärmen an.  Neben typischen belgischen Bieren habe ich mich auch über das Getränk „Kriek“ drüber getraut.  Es ist Bier mit Sauerkirschen – echt gut!

Neben diesem weihnachtlichen Zauber der in der ganzen Stadt zu spüren war, habe ich mir zuerst eher aus Pflichtbewusstsein einer EU-Bürgerin das Regierungsviertel angesehen. Doch ganz ehrlich das Visitor Center des Europäischen Parlaments kann sich anschauen lassen. Bei freiem Eintritt und gratis Audioguide erfahre ich kurzweilig und interaktiv jede Menge über die EU.

Ein weiterer Punkt auf meiner Sightseeing-Liste ist das Atomium. Auch das habe ich mir vorab unspektakulär vorgestellt, aber ganz schnell wurde meine Meinung geändert. Das Bauwerk wurde in den letzten Jahren renoviert und stellt einen 165 Milliarden Mal vergrößerten Eisenkristall dar.  Per Lift und Rolltreppen kann man das Bauwerk besichtigen und in jeder zugänglichen Kugel ist eine andere Ausstellung zu sehen. Es bietet auch einen tollen Panoramablick über Brüssel. Der einzige Nachteil sind nur die langen Warteschlangen.

Belgien ist bekannt für seine Comicaffinität und ein Junge mit weißem Hund ist mir während des gesamten Aufenthalts in Brüssel immer wieder begegnet. Tim und Struppi, in der Nationalsprache Tintin genannt, sind fast an jeder Ecke irgendwie vertreten. Ein Besuch des Tim und Struppi Shop lohnt sich, um neben Schokolade noch andere Souvenirs zu kaufen oder um sich an deren Abenteuergeschichten zu erinnern. Er liegt in der Rue de la Colline 13.

Sollte das Wetter mal nicht so angenehm sein, empfehle ich einen Besuch in der Autoworld beim Jubelpark im Quartier Européen. Die Ausstellung mit über 500 Autos aus verschiedensten Jahrzehnten ist nicht nur für Autoliebhaber ein Erlebnis.

Vom Flughafen fährt ein Bus ca. 30 Minuten direkt in die Innenstadt, wo sich viele Hotels befinden. Viele Hotels sind gerade am Wochenende sehr günstig, da die EU-Abgeordneten dann meistens nicht in der Stadt sind. Das Öffentliche Netz ist sehr gut ausgebaut und es lässt sich damit die Stadt sehr gut erkunden.