Berge, Flüsse, Täler, Seen, Wälder eh eigentlich wie bei uns hab ich mir gedacht, nur dann halt doch ein wenig anders. Besser gesagt größer – viel größer.
Kanada ist eines der größten Länder der Welt, jedoch nur wenn man die Fläche betrachtet, Einwohner hat es weniger als Kalifornien. Ich habe den Westen des Landes besucht, die Bundesstaaten British Columbia und Alberta. Bereits bei den Reiseplanungen ist mir aufgefallen, dass ich hier Wochen verbringen könnte. Soviel gibt’s da zu sehen.
Der Start meiner Reise war klassisch in Vancouver, welche ganz zu Recht eine der lebenswertesten Städte der Welt bezeichnet wird. Alles ist sehr sauber und strukturiert, viel Wasser und eine herrliche Aussicht auf die Berghänge von North Vancouver. Neben den Sehenswürdigkeiten der Stadt wie dem Stanley Park, Gastown mit der Steam Clock und Harbour Tower Centre gibt es auch in der Umgebung einiges zu erleben.
So habe ich mich über die 137 m lange und 70m hohe Hängebrücke, der Capilano Suspension Bridge gewagt und den 1100 m hohen Hausberg, den Grouse Mountain per Seilbahn erklommen.
Ein absolutes Must See des Westens Kanadas sind die beiden Nationalparks Banff und Jasper. Da das Land so weitläufig ist dauert die Fahrt von Vancouver schon einige Zeit. Ich habe einen Zwischenstopp in der Kleinstadt Kelowna eingelegt. Diese liegt mitten in der bekanntesten kanadischen Wein- und Obstanbauregion, dem Okanagan Valley. Von dort kommen Apfelsäfte und Ciders die im ganzen Land verkauft werden.
Ein Ziel meiner Reise ist es Bären zu sehen, am besten vom Auto aus versteht sich. Irgendwo habe ich gelesen, dass man von Braunbären weglaufen soll und vor Schwarzbären sich tot stellen, oje
oder war das doch umgekehrt?
Schon am Weg Richtung Lake Louise liegt der Glacier Nationalpark, welcher nicht minder beeindruckend ist als seine großen Brüder Banff Nationalpark und Jasper Nationalpark.
Der Ort Lake Louise ist nicht wirklich aufregend, aber den versprochenen See gibt’s und da hab ich schon kurz mal den Atem angehalten. Am Ufer des Sees steht eingesäumt in eine fantastische Bergkulisse das 1888 eröffnete mit Türmchen besetzte Fairmont Hotel. Schon ein bisschen surreal in der Umgebung.
Nach Jasper bringt mich der Icefield Parkway, der durch wunderbare Naturlandschaften führt. Vorbei an Wasserfällen, Eisfeldern und über 2000m hohen Bergen. Meine absoluten Highlights unter vielen Highlights ist der blau-grüne Moraine Lake sowie Maligne Lake. Hier hatte ich das Gefühl die Natur ist noch im natürlichen Ausgleich.
Die Hoffnung einen Bären zu sehen steigt denn während der Fahrt sind immer wieder Wildtiere zu sehen, manchmal muss die Fahrt auch unterbrochen werden, weil Wildtiere die Straße überqueren.
Es dauert tatsächlich nicht lange und ich entdecke einen Schwarzbären in der Ferne beim Grasen und dann läuft einer quer über die Straße. Hier gleich vorweg, bevor ich den Bären entdeckte stand ich im Stau, der Vorteil man kann ihn nicht übersehen.
Ein tolles Erlebnis! Einige Tage später hatte ich Glück und habe ein Junges gesehen. Hier ist besondere Vorsicht geboten, weil die Mama ganz bestimmt in der Nähe ist.
Der Ort Jasper ist angelegt wie ein J. Eine Fahrt mit der Jasper Tramway, der einzigen Bergbahn im Nationalpark, dauert nur 7 Minuten und bietet einen wunderschönen Blick über den Ort und den Nationalpark.
Der Weg wieder zurück Richtung Vancouver führt über Clearwater, weiteren wunderschönen Landschaften und Bergkulissen vorbei nach Whistler. Am Fuße von Blackcomb und Whistler Mountain befindet sich Whistler Village, bekannt durch die Olympischen Winterspiele 2010. Dort ist die Ruhe der Berge verflogen, denn Entertainment steht überall am Programm des Ski- und Mountainbike-Ortes. Nach fast mehr als einer Woche Bergidylle aber eine willkommene Abwechslung für mich.
Von Whistler Village sind es noch ca. 100 km bis in die Horseshoebay, nördlich von Vancouver, von dort aus ich die Fähre nach Vancouver Island nehme. Aber das ist eine andere Geschichte – Fortsetzung folgt…
Reisefee’s FAZIT:
Berge und Natur gibt es bei uns auch, aber in Kanada ist einfach alles MEHR. Mehr Wald, mehr Wasser, mehr Landschaft. Naturliebhaber kommen in Kanada voll auf ihre Kosten, das Land ist weit und
die Berge hoch. Kanadas Naturschönheiten begeistern mich immer wieder aufs Neue. Stress und Hektik können stets zu Hause gelassen werden.
5 Must See's im Westen Kanadas: