Kinderwagenwandern ist super...

... man macht selbst Bewegung in der Natur und kann so frische Energie für den Eltern-Alltag sammeln. Und das Baby kann viel beobachten, entdecken, erleben und jederzeit ein Schläfchen machen.

 

Was braucht man dazu?

  • Auf Fälle sollte ein einigermaßen geländegängiger Kinderwagen benutzt werden. Am besten ein Kinderwagen mit gut aufgepumpten Luftreifen und der Funktion, dass die Vorderräder bei Bedarf fixiert werden können.
  • In den Wanderrucksack sollte unbedingt genügend Verpflegung für Baby und Mama. Am besten eine Portion mehr als man zu Hause brauchen würde, da der Hunger an frischer Luft meist größer ist.
  • Außerdem dürfen Wickelutensilien, Wechselkleidung, Regenschutz für den Kinderwagen und die Mama, Mückennetz für den Kinderwagen, Haube, Babydecke und Stoffwindeln nicht fehlen. Beim Kinderwagenwandern bewegt sich das Baby kaum, deshalb können Decke und Haube auch im Sommer sehr wichtig sein damit den Kleinen nicht kalt wird.
  • Ein Tragetuch oder eine Babytrage kann auch sehr nützlich sein, wenn das Baby nicht mehr im Kinderwagen sitzen möchte.
  • Ebenso wichtig sind Sonnenschirm, Sonnencreme oder Wind- und Wettercremen sowie Verbandszeug, Taschenmesser und ein wenig Spielzeug.
  • Eine Picknick-Decke kann die Pausen noch gemütlicher machen.

 

In der Buchhandlung gibt es zu diesem Thema eine jede Menge Literatur mit spannenden Streckenvorschlägen. Philipp und ich haben einige der vorgeschlagenen Strecken in Kärnten, Wien und Niederösterreich sowie in der Steiermark getestet.

 

Wörthersee-Region - Kärnten:

Als Philipp 3 Monate alt war, waren wir im September eine Woche in Kärnten im Urlaub. Für diese Gegend habe ich mir aus dem Buch „Kinderleicht über Stock und Stein“ von Elke Oberhauser und Nicole Richter einige Tipps geholt.

Ausprobiert haben wir die Brennsee-Runde in Feld am See. Man kann im Ort gut parken und dann rund um den See wandern. Der Weg ist mit einem herkömmlichen Kinderwagen sehr gut befahrbar und es gibt immer wieder Bänke und Spielplätze zum Rasten. Da an einer Seite des Sees auch die gut befahrene Hauptstraße verläuft, ist die Wanderung nicht ganz so idyllisch. Entfernung: ca. 4 km, Dauer ohne Pausen: ca. 2 Stunden.

Außerdem haben wir die Moorwanderung in Keutschach am See getestet. Auch hier kann man rund um den See wandern. Der Weg ist extrem abwechslungsreich, da man Teichen, Bächen, Wiesen und anderen Feuchtlebensräume vorbeikommt und der See meist im Blickfeld ist. An einigen Stellen mussten wir den Kinderwagen über Wurzeln und Steine heben. Wenn man die Wanderung noch ausdehnen möchte, kann man zusätzlich den gleich daneben liegenden Hafnersee umrunden. Einkehr- und Rastmöglichkeiten gibt es immer wieder entlang der Strecke. Entfernung: ca. 5 km, Dauer ohne Pausen: ca. 2-3 Stunden.

 

Wien & Niederösterreich:
In der Region Wien und Niederösterreich machen wir laufend kleine Wanderungen oder Spaziergänge mit dem Kinderwagen. Ideen hierfür habe ich aus den Büchern: „Kinderwagenwanderungen um und in Wien“ von Christine Lugmayr, „Wandern mit dem Kinderwagen – Wiener Umland“ von Rosemarie Stöckl-Pexa und der gratis Brochüre der Initiative Tut gut, „tut gut – Wanderwege für die ganze Familie!“.

 

Innerhalb Wiens haben wir

  • Naturlehrpfad Obere Lobau
  • Kurpark Oberlaa
  • Areal des Schwarzenbergparks

    und in NÖ die Tut-Gut Wanderwege

  • „Rund um den Lunzer See“ im Mostviertel/NÖ  und
  • Wanderweg in der Weinstadt Poysdorf im Weinviertel/NÖ getestet.

 

 

Naturlehrpfad Obere Lobau: Der meist breite Schotterweg entlang des Naturlehrpfades Obere Lobau startet direkt beim Nationalpark-Haus. Mit einem normalen Kinderwagen ist dieser Weg ohne viel Anstrengung gut befahrbar und ist als Rundweg angelegt. Proviant muss unbedingt mitgenommen werden, da es keine Einkehrmöglichkeiten entlang des Weges gibt, kleine Rastplätze sind jedoch vorhanden um gemütlich zu picknicken. Entfernung: 6,5 km – Dauer ohne Pausen ca. 1,5 h

 

Kurpark Oberlaa:
Im Kurpark Oberlaa habe ich mich an keine Route gehalten, sondern bin einfach auf einen der zahlreichen Wege gestartet und habe mich an den Wegweisen orientiert. Fast überall sind die Wege asphaltiert, sodass man mit jedem Kinderwagen problemlos gehen kann. Die Highlights des Parks für Kinder sind die zahlreichen großen Spielplätze und das Tiergehege. Da das Gelände auf einem Hügel liegt, hat man am Hinweg oder dann am Rückweg eine Steigung. Rastplätze sind überall vorhanden, Einkehrmöglichkeiten jeweils an den Eingängen in Norden und Süden sowie die Pizzeria am Teich. Entfernung und Dauer: beliebig

 

Areal Schwarzenbergpark:
Das große Areal des Schwarzenbergparks im 17. Bezirk lässt es sich wunderschön mit dem Kinderwagen erwandern. Rast- und Spielplätze lassen sich leicht finden. Hat man vor länger zu Wandern unbedingt Proviant mitnehmen, da Einkehrmöglichkeiten nur am Eingang zu finden sind. Entfernung und Dauer: beliebig

 

Tut gut Wanderweg - Rund um den Lunzersee (Route 1):
Der Tut gut Wanderweg startet am Seeparkplatz und endet auch wieder dort. Am linken Ufer geht man die Straße entlang und der Weg am rechten Ufer verläuft im Wald. Hier ist ein geländegängiger Kinderwagen empfehlenswert, da viele Steine und Wurzeln vorhanden sind. Immer wieder hat man eine gute Aussicht auf den See und Rastplätze. Am Seeplatz befinden sich eine Bootsvermietung, Einkehrmöglichkeiten und viele Enten sowie Schwäne. Alles ist gut beschriftet. An heißen Tagen hat auch das Strandbad geöffnet. Entfernung Route 1: 5,4 km – Dauer ohne Pausen: 1,5h

 

Tut gut Wanderweg - Poysdorf (Route 1):
In der Weinstadt Poysdorf ist die Route 1 des Tut gut Wanderweges sehr gut mit einem geländegängigen Kinderwagen befahrbar. Der Weg beginnt am Hotel Veltin und führt über Wiesen, Äcker und Weingärten sowie dann auch durch den Ort Poysdorf. Die Beschilderung ist nicht immer ganz einfach zu finden. Rastplätze sind am Weg vorhanden und zahlreiche Heurigenlokale zur Einkehr befinden sich eher gegen Ende des Weges direkt im Ort. Entfernung Route 1: 4,2 km – Dauer ohne Pausen: 1,5 Stunden

 

 

Ausseerland - Steiermark: Philipp 15 Monate alt

 

Dieser Teil der Steiermark eignet sich besonders gut für Wanderungen mit dem Kinderwagen. Die Landschaft ist an jeder Ecke sehr idyllisch. Es gibt viele Seen, Einkehrmöglichkeiten mit großen Spielplätzen (z.B. Blaa Alm in Altaussee) und jede Menge Natur zu erleben. Aus dem Buch „Kinderwagen-Wanderungen, Salzkammergut“ von Sabine Köth und Elisabeth Göllner-Kampel haben wir die Strecken, Rund um den Altausseersee und Zum Toplitzsee ausprobiert.  

 

Rund um dem Altausseersee: Der Wanderweg rund um den Altausseersee ist sehr gut mit dem Kinderwagen befahrbar, es gibt kaum Steigungen und Unebenheiten. Entlang des Sees gibt es immer wieder Einkehrmöglichkeiten und Rastplätze. Man kann oft direkt zum Wasser um sich die Füße abzukühlen oder Steine zu werfen. Außerdem verkehrt am See ein Solarboot, mit dem man den Rückweg verkürzen kann. Entfernung: 7 km - Dauer ohne Pausen ca. 2 Stunden

 

Zum Toplitzsee: Die kurze Wanderung zum Toplitzsee startet am Ende des Grundelsees in Gössl. Am großen Parkplatz (kostenpflichtig) kann man das Auto parken und dann den Beschilderungen zum Toplitzsee folgen. Es sind 2 Weg-Varianten möglich. Wir sind den Weg zum Erzherzog Johann-Bankerl hin und den Toplitzseeparcours zurückgegangen.  Der meiste Teil des Wegs ist sehr gut mit dem Kinderwagen befahrbar, nur am Rückweg mussten wir den Kinderwagen einmal ein Stück bergab tragen. Zum Rasten und genießen lädt die Fischerhütte direkt am Toplitzsee ein. Die Saiblinge dort sind sehr zu empfehlen. Auch Bootstouren starten von dort. Entfernung: 1,7 km - Dauer ohne Pausen ca. 1 Stunde


Weiter mögliche Kinderwagenwanderungen in der Gegend wären rund um den Ödensee (2km) ca. 1 Stunde ohne Pausen sowie zur Blaa-Alm (2km)  ca. 1 Stunde im Winter 1,5 Stunden ohne Pausen.